Dienstag, 21. Juni 2011

Ist ja Wolke!

Wo man auch hinschaut, zur Zeit drehen sich viele Berichte und Diskussionen um das Thema "Cloud Computing". Es gibt viele Leute die dies als Zukunft sehen und in der Tat sind Firmen wie Microsoft und Google bereits dabei Ihre Betriebssysteme und Arbeitsprogramme auf die Cloud auszurichten.
Aber ist dies wirklich die Zukunft? Sollte man wirklich am Ende alle Daten irgendwo global auf einem oder mehreren Servern speichern anstatt lokal?
Nun vor kurzem gab es dazu eine Diskussionsrunde welche von KPMG organisiert wurde. Hier trafen der Daimler-CIO und Dr. Michael Gorriz und Lars Landwehrkamp, Vorstandssprecher der All for One Midmarket AG aufeinander.
Herr Dr. Görriz vertrat die Meinung dass wichtige Unternehmensdaten nicht der Cloud anvertraut werden sollten, da diese zu komplex und riskant ist wohin gegen Herr Landwehrkamp die Ansicht vertrat, dass gerade kleine und mittelständische Firmen so Ihre eigene Serverfarmen auf ein Minimum reduzieren könnten (Quelle: http://tinyurl.com/6jbktft). Wie zu jedem Thema gibt es hier natürlich Vor und Nachteile.
Ich selbst stehe der Cloud genauso kritisch gegenüber wie Herr Dr. Gorriz. Solange es geht werde ich keine relevanten Daten aus meinen Händen geben und bei einem fremden Anbieter speichern. Die Cloud mag OK sein um unkritische persönliche Dinge zu speichern, aber auch hier muss jeder selbst wissen was er aus der Hand geben mag.
Ein gutes Beispiel für einen Cloud-GAU gab es am Montag den 20. Juni 2011. Bei Dropbox, einem beliebten Online-Speicher Anbieter, war für mehrere Stunden der Authentifizierungsprozess durch ein schiefgelaufenes Update nahezu ausser Kraft gesetzt. So konnte man sich mit einem beliebigen Passwort in jeden Account einwählen. Somit waren die vermeintlich bestens geschützten Daten offen für jedermann.
Immerhin bietet Dropbox die Option an die Daten beim Upload zu verschlüsseln, was das Problem des unkontrollierten Zugangs zu den Accounts etwas abschmälert, jedoch in keinster Weise gleichgültig macht.
Bislang sind keine Fälle bekannt, bei dem Daten von Dropbox missbraucht wurden, somit scheinen die User glimpflich davon gekommen zu sein.
Fragt man sich also nun nocheinmal, kann die dezentrale Speicherung wirklich die Zukunft sein? Ich denke nicht. Über viele persönliche Daten sollte man in meinen Augen immer die Kontrolle behalten und deshalb diese nicht auf fremden Speichern ablegen. Ich hoffe das die Betriebssysteme und -programme von morgen sich nicht vollständig in Richtung dezentrale Verwaltung entwickeln.

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